Über 3.500 Cyber-Profis aus 37 Ländern, ein fiktives Krisengebiet namens „Berylia“ – und mittendrin die Bundeswehr gemeinsam mit internationalen Partnern: Die NATO-Übung „Locked Shields“ ist ein Leistungstest für den Ernstfall im Cyberkrieg.
Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte am 29. April 2025 das digitale Großmanöver in Kalkar. Die Messehalle war dunkel, die Anspannung greifbar. Das deutsche Blue Team, unterstützt von rund 80 singapurischen Kolleginnen und Kollegen, verteidigte in Echtzeit kritische IT-Strukturen gegen Desinformationskampagnen, Sabotage und kombinierte Digitalattacken.
Das Szenario war zwar fiktiv, die Gefahr aber real wie nie. „Die Verteidigung gegen hybride Bedrohungen im Cyber- und Informationsraum gelingt nur durch technisches Know-how und ressortübergreifende Zusammenarbeit“, betonte Pistorius. Denn: Im digitalen Raum gibt es keine klaren Ländergrenzen – umso wichtiger sind internationale Partnerschaften.
Besonders beeindruckte den Minister das Engagement der Teilnehmenden aus Singapur. „Wir lernen viel von Singapur und sie auch eine ganze Menge von uns“, sagte Oberst Mensching vom Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr. Ein gelungener Wissenstransfer, der Deutschland auch für die Bedrohungen der Zukunft stärkt.
Pistorius’ Fazit: „Locked Shields hat enorme Bedeutung für die militärische und zivile IT-Security.“ Die Bundeswehr und ihre Cybertruppe sind ein zentraler Faktor der neuen nationalen Sicherheitsstrategie – und ein Garant, dass Deutschland bei internationalen Verteidigungs- und Cybereinsätzen ein ernstzunehmender Partner bleibt.
Die Erfahrung aus über einer Woche harten Trainings fließen jetzt zurück in die tägliche Arbeit – für eine resiliente, abgesicherte digitale Infrastruktur in Deutschland und Europa.

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